Über uns &
unsere Bienen

Unser Weg zum Imkern

Florian erzählte mir irgendwann, dass er schon als Kind von Bienen fasziniert war. Vor allem dann, wenn er als kleiner Bub den Bienenstock mit den Imkern öffnen und vom frischen Wabenhonig kosten durfte. Ähnlich ging es mir. Ich habe Florian erzählt, dass ‚Tati‘ ein Imkerhaus hatte und ich immer noch das Summen der Bienen in den Ohren habe und ich Tati immer noch mit seiner Pfeife vor mir sehe.

Dennoch haben wir beide erst eine berufliche Karriere eingeschlagen, waren noch auf getrennten Wegen in der ganzen Welt unterwegs, bevor wir dann gemeinsam den Wunsch nach eignen Bienen verfolgt haben. Für uns gibt es nichts Schöneres, als im Garten zu sitzen, die Natur zu spüren und die Bienen zu erleben. Bei uns dürfen die Bienen so sein, wie sie sein wollen. Und am liebsten mit Ecken und Kanten.

Florian besuchte den Einsteiger-Imkerkurs an der Landeslehranstalt in Imst. Einer seiner Vortragender war Imkermeister Martin Ennemoser. Über Martin lernte er seine Frau Monika Ennemoser kennen, besser bekannt als ‚Die Bienen Moni‘. Moni hat uns beide bei sich als 'Lehrlinge' aufgenommen und zeigte vor allem mir das Imkern. Uns beiden gab Moni sehr viele Tipps und Tricks, worüber wir sehr dankbar sind. Schnell haben wir gemerkt, dass auch der Moni das Wohl der Biene am Wichtigsten ist und so wurde Moni unsere Bienenpatin. Das ganze Jahr über durften wir und dürfen wir Moni begleiten, mit ihr imkern, uns austauschen und voneinander lernen. Doch was haben wir nun daraus gemacht?

Unsere Bienen

Als Hobby-Imker liegt uns das Wohl der Biene am Herzen. So haben wir im Sommer 2020 mit
3 kleinen Völkern im eigenen Garten in Imst begonnen. Die Bienen sind umgeben von Palmkatzln, Haselnussbäumen, blühenden Wiesen, dem Starkenberger See und Dank unserer Nachbarn auch mit Bienenblumengärten. Da wir gerne mehr Bienenvölker haben und eine weitere Bienengattung hinzunehmen wollten, haben wir im Frühling/Sommer 2021 sowohl Ableger der Carnica Biene angelegt, als auch die Tiroler Biene Braunelle dazu genommen. In dem Zuge haben wir auch einen weiteren Bienenstandort gewählt. Unsere Bienen sind nun auch in der Heimatgemeinde von Florian, in Fließ zuhause. Beide Bienen sind bestens an das Klima im Tiroler Oberland gewöhnt. Sowohl an heißen Sommertagen, als auch in kalten Winternächten kommen sie gut zurecht.

Was ist nun der Untschied zwischen der Carnica und der Braunelle?

Beide sind Überwinterungs-, und Widerstandsfähig. Man sagt, die Carnica sei etwas sanftmütiger als die Braunelle. Unserer Erfahrung nach ist die Tiroler Biene aber gar nicht so stechfreudig wie man ihr nachsagt, auch wenn sie ordentlich Widerstand vor dem Flugloch leistet.

Interessanter war für uns jene Überlegung, dass die Tiroler Biene Braunelle um 1850 österreichweit die vorherrschende Biene war und erst im Laufe der Zeit von der Carnica Biene verdrängt wurde. Heute hat die Tiroler Biene ihre Heimat vor allem im Naturpark Kaunergrat gefunden. Also nur wenige Flügelschläge von Fließ entfernt. Die Tiroler Biene liegt uns auch so am Herzen, da sie vom Aussterben bedroht ist. Sie steht auf der roten Liste der gefährdeten Tiere in Österreich und wird durch den Verein Arche Austria, zur Erhaltung seltener Tierrassen, geschützt. Ein weiterer Punkt, weshalb wir uns für die Tiroler Biene entschieden haben.


Unsere Art zu Imkern

Was braucht man
nun fürs Imkern?

Nun, neben viel Platz und ziemlich viel Ausstattung, braucht man vor allem Zeit. Und neben Zeit viel Ruhe, Gelassenheit sowie Liebe und Gespür für die Bienen, welche sehr sensible Tiere sind. Unsere Art zu imkern unterscheidet sich von anderen Betriebsweisen dadurch, dass wir als Hobby-Imker lediglich organische Stoffe verwenden. Das macht das Imkern zwar arbeitsintensiver, ist aber für uns zweifelsohne die richtige Variante für die Herstellung von Honig, Pollen und was auch immer wir herstellen wollen und mit der Jahreszeit einhergeht.

Da wir nicht vom Ertrag leben, nehmen wir unseren Bienen auch keinen Honig weg, den sie selbst brauchen. Im Gegenteil. Das ganze Jahr über leben wir mit unseren Bienen, achten auf deren Lebensraum und schauen, was sie brauchen. Sei es Futter, Wasser, oder Hilfe bei drohendem Milbenbefall bzw. Krankheiten. Wir sind auch sehr auf ein gutes Klima im Bienenstock bedacht und so hat Florian, als Klimatechniker, ein kleines Forschungsprojekt zum Wohl der Bienen gestartet. Mehr zu unserem Projekt gibt es zu einem späteren Zeitpunkt. Soviel kann schon gesagt werden, selbst bei einem strengen Winter und lang anhaltendem nasskaltem Wetter, haben unsere Bienen keinen Schimmel im Bienenstock.

Ein Bienenvolk braucht auch eine vitale Königin. Für uns ist es nicht der richtige Weg, einer Königin deren Flügel zu beschneiden. Wir wollen individuelle Bienen, die so artgerecht wie möglich leben können. Wichtig ist für uns auch die Hygiene. Wir arbeiten mit bestem Wissen und Gewissen und da wir auch das Wachs weiterverarbeiten wollen, braucht es sowohl im Bienenstock, als auch beim Arbeiten mit den Bienen höchste Sauberkeit.

Florian Geiger mit einem Smoker

Unsere Flora und Fauna

Die Qualität des Honigs hängt maßgeblich vom Trachtangebot der Natur ab. So sind große Monokulturen, wie riesige Raps-, oder Mandelplantagen ein sehr eintöniges Angebot für die Bienen. Vom Angebot ist auch der Geschmack des Honigs, bzw. des Endproduktes abhängig und daher sind Produkte aus Monokulturen im Geschmack weniger ausgeprägt. Ein vielfältiges Angebot verleiht beispielsweise dem Honig ein intensiveres Geschmackserlebnis.

Standort Imst

An unserem Standort in Imst finden die Bienen in unmittelbarer Umgebung ein vielfältiges und buntes Angebot an Blumen, Sträuchern und Wälder. Die Bienenstöcke befinden sich direkt an einem Laub-, und Nadelmischwald, in kurzer Flugdistanz zum Starkenberger See.

Standort Fließ

Das Sonnendorf Fließ ist eine Mitgliedsgemeinde des Naturpark Kaunergrat. Die Natur ist wild und sanft zugleich, perfekt für unsere Tiroler Biene, mit denselben Charaktereigenschaften.

Wichtig ist für uns, dass unsere Bienen auch hier ganzjährig eine großzügige Auswahl am Trachtangebot vorfinden und sich so voll entfalten können. Die Vielfalt des Angebots spiegelt sich auch hier im Geschmack und in der Qualität wider.

Seit 1998 wurden 6 Schutzgebiete in das Tiroler Schutzgebietsnetzwerk eingebracht. Ein Gebiet davon ist der Naturpark Kaunergrat. Fließ, als Mitgliedsgemeinde, ist bekannt für seine Sonnenhänge (Naturschutzgebiet Natura 2000 FFH).

Die Natura 2000 ist ein zusammenhängendes Netzwerk von Schutzgebieten innerhalb der europäischen Union. Sein Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter und wildlebender heimischer Pflanzen und Tierarten, wie unsere Tiroler Biene, und ihrer natürlichen Lebensräume. Für mehr interessante Infos einfach hier klicken: kaunergrat.at

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